Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Sonnencremes und Sonnenschutzprodukte für fettige oder ölige Haut sind oftmals so formuliert, dass sie auf der Haut gut abtrocknen, nicht übermäßig fetten und ein angenehmes Hautgefühl hinterlassen. Bei Sonnencremes für fettige Haut handelt es sich daher weniger um Cremes, sondern meist um leichte Lotionen, Emulsionen, Sprays oder Gele, die zudem häufig den Zusatz “ölfrei” tragen.
Des Weiteren kannst du bei der Auswahl einer Sonnencreme für fettige Haut auf die Angabe „nicht komedogen“ achten. Diese Bezeichnung ist ein Hinweis darauf, dass das Produkt keine zusätzlichen Unreinheiten oder Mitesser begünstigt, etwa indem auf bestimmte Fette verzichtet wird. Solche Sonnenschutzprodukte finden sich oft auch unter den Bezeichnungen “fettfreie Sonnencreme” oder “ölfreie Sonnencreme”.
Oft enthalten Sonnencremes für fettige Haut viel Alkohol. Das kann die Haut unter Umständen tolerieren, es kann bei gleichzeitig empfindlicher Haut aber auch sein, dass sie mit Rötungen, Spannungsgefühl oder ähnlichen Reizungen reagiert. Hast du sowohl fettige als auch empfindliche Haut, solltest du am am besten ausprobieren und beobachten, wie sich die Haut mit einer neuen Sonnencreme fühlt. Im Zweifel gilt: Geringe Mengen an Alkohol sind meist verträglich, sobald das Produkt aber stark alkoholisch riecht, kann es zu viel des Guten sein. Neben Alkohol können auch Duftstoffe, Parfüm, ätherische Öle oder Zitrusextrakte für empfindliche Fetthaut herausfordernd sein.
80 % der vorzeitigen Hautalterung steht im Zusammenhang mit UV-Strahlung. Das bedeutet, dass Sonnenschutz dazu beitragen kann, die vorzeitige Entstehung von Fältchen, Falten oder Pigmentstörungen zu reduzieren. Das gilt für alle Hautzustände. Doch bei fettiger Haut gibt es weitere Gründe, weshalb ein Sonnenschutz sinnvoll ist.
Trifft zu viel Sonnenlicht (UVB-Strahlung) auf die Haut, so reagiert der Körper mit einer Verdickung der obersten Hautschicht (Hornschicht) und es bildet sich eine sogenannte Lichtschwiele. Auch wenn sich das zunächst nach einer guten Sache anhört, ist diese Schutzreaktion der Haut besonders bei fettiger Haut unter Umständen problematisch. Denn was passiert ist folgendes: die Hornschicht verdickt sich und das kann zu einer übermäßigen Verhornung der Haut führen. Das begünstigt die Entstehung von Komedonen (Mitesser, Blackheads), wenn sich in den Poren abgestorbene Hautzellen und Talg ansammeln. Entzünden sich diese Ablagerungen, sind Pickel vorprogrammiert.
Pickelmale sind eine Art von Pigmentierung, die auf der Haut zurückbleibt, selbst wenn ein Pickel bereits abgeklungen ist. Die Verfärbung der Haut ist eine Folge der stattgefundenen Entzündungsreaktion – aus diesem Grund werden Pickelmale auch als postinflammatorische Hyperpigmentierung bezeichnet. Unter dem Einfluss von UV-Strahlung können sich diese Hyperpigmentierungen deutlich intensivieren. Eine Sonnencreme schützt die Haut und Pickelmale erscheinen weniger intensiv.
UV-Strahlung triggert in der Haut die Ausschüttung von Entzündungsfaktoren, welche maßgeblich zum Entzündungsgeschehen beitragen. Entzündungen und die dabei entstehenden freien Radikale können Zellen und somit auch die Haut schädigen. Ein Schutz vor UV-Strahlen kann Entzündungen zwar nicht maßgeblich verhindern, trägt aber dazu bei, sie in Grenzen zu halten.
Noch immer steht Sonnencreme bei vielen Menschen im Verdacht, Auslöser für Unreinheiten und Pickel zu sein. Doch Sonnencreme zu meiden ist nicht die Lösung, denn UV-Strahlung fördert Entzündungen und lässt Pickelmale intensiver erscheinen. Daher sollte der Zusammenhang zwischen Sonnencreme und unreiner Haut individuell betrachtet werden.
Wer im Zusammenhang mit Sonnencreme immer wieder die Entstehung von Pickeln und Unreinheiten beobachtet, nutzt vermutlich das falsche Produkt.
Jedes Hautpflegeprodukt kann, wenn es nicht zum eigenen Hautzustand oder den persönlichen Anforderungen passt, zu Irritationen führen. Bei fettiger Haut äußern sich diese Irritationen häufig in zusätzlichen Pickeln und Unreinheiten. Wichtig ist daher, das passende Sonnenschutzprodukt zu finden. Sinnvoll sind Sonnencremes, die speziell auf unreine Haut abgestimmt sind.
Bei Fungal Akne handelt es sich um eine Pilzerkrankung der Haut (hier alles zum Thema lesen), bei der die Haut kleine, juckende Papeln zeigt. Die Pflege bei Fungal Akne sollte möglichst frei von Fetten, Ölen oder Lipiden sein. Sonnencremes sind jedoch häufig auf einer Fettbasis formuliert, um die enthaltenen fettlöslichen UV-Filter einsetzen zu können. Im Falle einer Fungal Akne gilt es daher, auf besonders leichte Sonnenschutzprodukte zu achten – der Hinweis „oil-free“ oder „ölfrei“ kann auch hier hilfreich sein.
„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.